The Moor Market: die ganzjährige Markthalle

Teil der Regeneration und Umgestaltung von Sheffield Innenstadt war der Bau einer überdachten Markthalle, The Moor. Sie wurde 2013 eröffnet und befindet sich in fußläufiger Entfernung zum Hauptbahnhof, am Rande der Fußgängerzone. Das Neubauprojekt ist wurde zusammen mit einem Investor als Public-Private-Partnership errichtet, über und neben der Markthalle sind Gebäudeteile an eine große Fitnesskette und die üblichen großen Textilriesen vermietet. 

 

Vor dem Hintergrund, dass in Essen zuletzt ein Unternehmer laut über eine Markthalle zur Belebung der Innenstadt nachgedacht hat, in Bochum die erste Markthalle des Ruhrgebietes überhaupt gerade entstanden ist und mit Blick auf die positiven Google-Bewertungen sowie das plakative Marketing der Stadtverwaltung war ich ziemlich gespannt ("Home to Sheffield's largest selection of indie businesses including a renowned food & drink market along with the largest and widest range of other goods in South Yorkshire"). 

 

Der Eindruck dann eher gemischt: die Halle selbst architektonisch ansprechend, die sanitären Anlagen sauber, die Hygiene in der Sektion Fleisch und Fisch augenscheinlich überzeugend, das Obstangebot frisch und groß. Allerdings auch einige Leerstände, bzw. noch geschlossene Stände - ich war gegen 10h da, wobei die Halle offiziell um 8h öffnet - und Ladeneinheiten, die vermutlich nur Notlösungen darstellen, denn ein Nagelstudio und eine Frisier-Ecke passen zumindest für mich nicht so ganz zum Gesamtkonzept "regional, frisch und unabhängig".

 

Die Gastro-Ecke mit kleinen Frühstückskaffees und Thai-Imbissen wurde hingegen auch morgens schon gut angenommen. Nichtsdestotrotz: mitten in der Innenstadt ganzjährig, wetterunabhängig und unter guten hygienischen und sanitären Bedingungen frische und lokale Lebensmittel einkaufen zu können, die Idee hat - gerade in einer jungen Uni-Stadt wie Sheffield - sicher noch viel Potenzial nach oben;  gezieltes Anwerben von Unverpackt-Ladeneinheiten oder wechselnde Pop-Up-Verkaufseinheiten von lokalen Handwerker*innen und Künstler*innen, wie sie sich an anderen Stellen in der Innenstadt bereits finden, etc.